Sonstiger Pionier- und Sukzessionswald (WP)
Durch Gehölzanflug entstandene, i. d. R. nicht forstlich genutzte Baumbestände auf zuvor waldfreien Standorten oder auf zuvor bewaldeten Kahlflächen. Zwischenstadium der Wiederbewaldung durch Sukzession; leicht anfliegende und keimende Lichtbaumarten (Drachenfels 2011).
Schutz nach § 30 Abs. 2 Nr. 4 BNatSchG: Der Untertyp WPK ist als Bestandteil natürlicher Felsen geschützt. Auch Birken- und Zitterpappel-Wälder auf Küstendünen sind geschützt.
Untereinheiten
1.20.1 Birken- und Zitterpappel-Pionierwald (WPB):
Unterschiedliche, z.T. gestörte Standorte. Anteil von Birke und/oder Zitter-Pappel mindestens 50 %.FFH: Vorkommen auf Küstendünen sowie an flugsandüberlagerten Geestkliffs LRT 2180 »Bewaldete Dünen der atlantischen, kontinentalen und borealen Region« (Nebencodes KD, KN oder KG).
Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): (IV)III
Deutschland: 40.03.03 Heiden auf sandigen Böden, degeneriert mit Gehölzaufkommen (Kiefer, Birke)
1.20.2 Ahorn- und Eschen-Pionierwald (WPE):
Reichere Standorte. Anteil von Ahorn und/ oder Esche mindestens 50%. Buche, Eiche und Hainbuche fehlen weitgehend (evtl. Jungwuchs).Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): (IV)III
1.20.3 Sonstiger Kiefern-Pionierwald (WPN):
Vorwiegend bodensaure Standorte (aber keine armen Sande, s. 1.18). Anteil von Kiefer über 50% (Mischbestände mit hohem Birkenanteil im Zweifelsfall zu WPB).Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): (IV)III, Regfähigkeit *
Deutschland: 40.03.03 Heiden auf sandigen Böden, degeneriert mit Gehölzaufkommen (Kiefer, Birke)
1.20.4 Weiden-Pionierwald (WPW):
Dominanz von baumförmigen Weiden auf frischen bis mäßig feuchten Standorten.Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): (IV)III
1.20.5 Sekundärer Fichten-Sukzessionswald (WPF):
Durch Anflug von Fichte entstandene, unbewirtschaftete Pionierwälder (Fichtenanteil über 50%) sowie strukturreiche, sich natürlich verjüngende, seit langem ungenutzte Fichtenbestände außerhalb der natürlichen Fichtenwald-Vorkommen. Vorwiegend auf bodensauren, z. T. auch vermoorten Standorten.Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): (IV)III, Regfähigkeit (*)
1.20.6 Birken-Kiefern-Felswald (WPK):
Sehr kleinflächige, lichte Waldbestände aus Birke und/oder Kiefer (Eiche fehlt weitgehend, sonst zu WDB) in trockenen Felsbereichen (v. a. auf basenarmem Sandstein und Granit). Auf extremen Standorten vermutlich auch natürlicher Dauerwald.FFH: Der Untertyp WPK kann teilweise in den LRT 8220 »Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation« einbezogen werden.
Schutz nach § 30 Abs. 2 Nr. 4 BNatSchG: Der Untertyp WPK ist als Bestandteil natürlicher Felsen geschützt.
Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): V, Regfähigkeit *
1.20.7 Sonstiger Pionier- und Sukzessionswald (WPS):
z. B. Erlen-Pionierwald außerhalb der Auen und Moore.Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): (IV)III
= Zentrieren der Karte auf den blauen Fotostandort
Kennzeichnende Pflanzenarten
Betula pendula, Betula pubescens, Populus tremula, Sorbus aucuparia (v. a. WPB), Acer platanoides, Acer pseudoplatanus, Fraxinus excelsior (WPE), Pinus sylvestris (WPN, WPK), Picea abies (WPF), Salix caprea und andere hochwüchsige SalixArten (v.a. WPW). Krautschicht je nach Standort und früherer Vegetation sehr unterschiedlich.