Kiefernwald armer Sandböden (WK)
Naturnahe und halbnatürliche Kiefernwälder und -forste auf sehr nährstoffarmen und trockenen oder feuchten Sanden des Tieflandes, insbesondere in Naturräumen mit autochthonen (vegetationsgeschichtlich belegten) Kiefernvorkommen (Drachenfels 2011).
Schutz nach § 30 Abs. 2 Nr. 4 BNatSchG:
Die sehr seltenen und kleinflächigen Bestände trockener Kiefernwälder im östlichen Tiefland mit Vorkommen von unter 1.2.2 (WDT) aufgeführten thermophilen Arten erhalten den Nebencode WD und sind geschützt.
Biotoptyp Deutschland:
44.02.03 trockene Sand-Kiefernwälder
Untereinheiten
1.19.1 Flechten-Kiefernwald armer, trockener Sandböden (WKC):
Zahlreiches Vorkommen von Strauchflechten der Gattungen Cladonia, seltener auch Cetratria; auf unverlehmten, grundwasserfernen Sanden, v.a. in Dünengebieten, aber auch auf Talsanden, Sandern und anderen pleistozänen Sanden1.19.2 Zwergstrauch-Kiefernwald armer, trockener Sandböden (WKZ):
Von Heidelbeere, seltener auch von Krähenbeere, Besenheide oder Preiselbeere dominierte, flechtenarme Kiefernbestände.1.19.3 Sonstiger Kiefernwald armer, trockener Sandböden (WKS):
Meist von Draht-Schmiele, seltener an lichten Stellen auch von Silbergras, Schaf-Schwingel, Sand-Segge oder anderen krautigen Arten dominierte, flechtenarme Kiefernbestände.Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): (V)IV(III), Regfähigkeit *
1.19.4 Kiefernwald armer, feuchter Sandböden (WKF):
Auf stau- oder grundwasserbeeinflussten, unverlehmten Sandböden besonders im östlichen Tiefland.Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): IV(III), Regfähigkeit *
= Zentrieren der Karte auf den blauen Fotostandort
Kennzeichnende Pflanzenarten
Pflanzengesellschaften:
- WKT: Cladonio-Pinetum, trockene Varianten des Leucobryo-Pinetum sowie ärmere, trockene Varianten der Deschampsia flexuosa-Pinus sylvestris-Gesellschaft, sehr selten auch Anklänge an Pyrolo-Pinetum.
- WKF: Feuchte Varianten des Leucobryo-Pinetum sowie ärmere, feuchte Varianten der Deschampsia flexuosa-Pinus sylvestris-Gesellschaft (ebd.).
Pinus sylvestris, Betula pendula, Calluna vulgaris, Chimaphila umbellata (sehr selten), Deschampsia flexuosa, Diphasiastrum complanatum agg. (sehr selten), Frangula alnus, Linnaea borealis (sehr selten), Melampyrum pratense, Molinia caerulea (feuchte Standorte), Pyrola chlorantha (sehr selten), Sorbus aucuparia, Trientalis europaea, Vaccinium myrtillus, Vaccinium vitis-idaea, zahlreiche Moose wie Dicranum polysetum, Leucobryum glaucum, Ptilidium ciliare u.a., zahlreiche Flechten wie Cladonia-Arten, Cetraria islandica u.a.