Hochmontaner Fichtenwald bodensaurer Mineralböden (WF)
Fichtenwälder auf natürlichen Fichtenwaldstandorten des Harzes (in der Regel oberhalb 750 - 800 m; in Kaltlufttälern und auf Kuppen des nordwestlichen Harzes auch tiefer); bei Mischwäldern Fichtenanteil über 50 %. Auf bodensauren, mäßig trockenen bis feuchten Mineralböden sowie stark entwässerten Torfböden (Drachenfels 2011).
FFH:alle Untertypen.
- LRT 9410 »Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder (Vaccinio-Piceetea)« . Bestände des Untertyps WFM gehören zum prioritären LRT 91D0 »Moorwälder« , wenn im Komplex mit naturnahen Fichten-Moorwäldern bzw. eine Wiedervernässung möglich.
Schutz nach § 30 Abs. 2 Nr. 4 BNatSchG:
Fichtenwälder auf Blockhalden (WFB) sind als Bestandteil natürlicher Block- und Geröllhalden geschützt. Fichtenwälder mit eingestreuten Felsblöcken gehören zu WFR(Nebencode RE, s. 7.4 - Felsblock).
Biotoptyp Deutschland: 44.03.02 montane bis hochmontane Fichtenwälder
Untereinheiten
1.17.1 Hochmontaner Fichtenwald mittlerer Standorte (WFM):
Buchenfreie (Wollreitgras-)Fichtenwälder auf Mineralböden (ohne Blockhalden). Von Natur aus vorwiegend in Höhen des Harzes über 800 m NN.Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): V(IV), Regfähigkeit **
1.17.2 Obermontaner Buchen-Fichtenwald (WFL):
Bestände mit Beimischung von Buche (deutlich unter 50 %, sonst zu WL). Vorwiegend in den mittleren Lagen des Harzes (unter 800 m).Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): V, Regfähigkeit **
1.17.3 (Birken-)Fichtenwald der Blockhalden (WFB):
Lichte Bestände auf Blockhalden des Harzes, meist mit Beimischung von Birke und Eberesche (selten auch Berg-Ahorn); i. d. R. im Übergangsbereich zwischen geschlossenem Fichtenwald (WFR) und offener Blockhalde (RBH, s.7.2.3).Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): V, Regfähigkeit **
1.17.4 Hochmontaner Fichten-Sumpfwald (WFS):
Fichtenwälder auf nassen Mineralböden, oft in kleinflächien Senken oder quelligen Rinnen innerhalb von Fichtenwäldern mittlerer Standorte.Biotoptyp Deutschland: 44.01.01.02 degradierter Fichten-Moorwald
= Zentrieren der Karte auf den blauen Fotostandort
Kennzeichnende Pflanzenarten
Pflanzengesellschaften:
- WFR: i.d.R. Calamagrostio villosae-Piceetum.
- WFL: Calamagrostio villosae-Piceetum mit Fagus sylvatica bzw. Fago-Piceetum.
- WFB: vermutl. zu Betulo carpaticaePiceetum oder Lycopodio-Piceetum (aus dem Ostharz beschriebene Gesellschaften).
Kennzeichnende Pflanzenarten:
Picea abies, Blechnum spicant, Calamagrostis villosa, Deschampsia flexuosa, Dryopteris carthusiana, Galium saxatile, Lycopodium annotinum, Melampyrum sylvaticum, Melampyrum pratense, Trientalis europaea, Vaccinium myrtillus, zahlreiche Moose wie Dicranum majus, Plagiothecium undulatum, Rhytidiadelphus loreus u. a.
- WFB zusätzlich: Betula pubescens ssp. carpatica, Sorbus aucuparia, Huperzia selago, zahlreiche Flechten.