Halbruderale Gras- und Staudenflur (UH)

Von Gräsern oder Stauden dominierte Vegetationsbestände auf eutrophierten, aber im Vergleich zu Ruderalfluren naturnäheren Standorten. Vorwiegend ältere Brachestadien von feuchtem bis trockenem Grünland bzw. Magerrasen mit hohem Anteil von Ruderalarten bzw. Stickstoff- und Störungszeigern. Auch vergleichbare Brachen anderer Nutzungstypen (z. B. Äcker, Gärten) sowie Böschungen, Straßenränder u.ä. mit halbruderaler Vegetation. Teilweise noch Kulturpflanzen beigemischt (z. B. in Gartenbrachen) (Drachenfels 2011).

Biotoptyp Deutschland: 39.03 krautige und grasige Säume und Fluren der offenen Landschaft (ohne Ufersäume und Grünlandbrachen)

Untereinheiten

11.4.1 Halbruderale Gras- und Staudenflur feuchter Standorte (UHF):

Mischbestände aus Feuchte- und Stickstoffzeigern, z. B. Brennnessel-Schilf-Bestände (Schilfanteil unter oder nicht wesentlich über 50 %, sonst zu 5.2).
Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): III
Biotoptyp Deutschland:
- 39.03.01 krautige und grasige Säume und Fluren der offenen Landschaft oligo- bis eutropher Standorte
- 39.03.01.02 krautige und grasige Säume und Fluren oligo- bis eutropher, frischer bis nasser Standorte
- 39.03.01.02.01 krautiger oder grasiger Saum oder Flur kalkarmer oligo- bis eutropher, frischer bis nasser Standorte
- 39.03.01.02.02 krautiger oder grasiger Saum oder Flur kalkreicher oligo- bis eutropher, frischer bis nasser Standorte
- 39.03.02.02 krautiger oder grasiger Saum oder Flur hypertropher, feuchter- bis frischer Standorte

11.2.2 Halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte (UHM):

Mischbestände aus Arten des mesophilen und des Intensivgrünlands sowie (sonstigen) Stickstoffzeigern.
Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): III(II)
Biotoptyp Deutschland:
- 39.03.01 krautige und grasige Säume und Fluren der offenen Landschaft oligo- bis eutropher Standorte

11.4.3 Halbruderale Gras- und Staudenflur trockener Standorte (UHT):

Mischbestände aus Trocken- und Magerkeitszeigern sowie Stickstoff- bzw. Störungszeigern; insbesondere ruderalisierte Magerrasen-Brachen. Magerrasenarten nicht überwiegend (sonst zu 8.2 ff).
Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): (IV)III
Biotoptyp Deutschland:
- 39.03.01 krautige und grasige Säume und Fluren der offenen Landschaft oligo- bis eutropher Standorte
- 39.03.01.01 krautige und grasige Säume und Fluren oligo- bis eutropher, trocken-warmer Standorte
- 39.03.01.01.01 krautiger oder grasiger Saum oder Flur kalkarmer oligo- bis eutropher, trockenwarmer Standorte
- 39.03.01.01.02 krautiger oder grasiger Saum oder Flur kalkreicher oligo- bis eutropher, trockenwarmer Standorte
- 39.03.02.01 krautiger oder grasiger Saum oder Flur hypertropher, trocken-warmer Standorte^

11.4.4 Nitrophiler Staudensaum (UHN):

Dominanzbestände nitrophiler Stauden und Einjähriger, im Unterschied zu Ruderalfluren in naturnäheren Biotopen (z.B. eutrophierte Waldränder); nitrophile Saumgesellschaften (Alliarion, Aegopodion).

11.4.5 Artenarme Brennesselflur (UHB):

Wie UHN, aber Dominanz- bzw. Reinbestand von Urtica dioica.

11.4.6 Artenarme Landreitgrasflur (UHL):

Dominanz- bzw. Reinbestand von Calamagrostis epigejos.