Natürlicher Erdfall (DE)
Natürlich entstandene, schacht- bis schüsselförmige Vertiefung der Erdoberfläche, die durch Einsturz natürlicher Höhlen (Erdfall i. e. S., Einsturzdoline), allmähliche Auslaugung von lösungsfähigem Gestein (Lösungsdoline) oder Kombinationen beider Entstehungsweisen gebildet wurden (Drachenfels 2011).
FFH:Erdfälle mit temporären Stillgewässern entsprechen teilweise dem prioritären LRT »Turloughs« .
Sonst je nach Vegetation (z. B. LRT der Kalkfelsen, Schluchtwälder oder Buchenwälder, v.a. LRT 9180 »Schlucht- und Hangmischwälder« )
Schutz nach §24 Abs. 2 Nr. 3 NAGBNatSchG:
Natürliche Erdfälle sind geschützt, auch Dolinen aller Ausprägungsformen einschließlich Poljen. Geschützt sind auch neu entstandene Erdfälle außerhalb von Siedlungsbereichen und Verkehrswegen.
Subunits
7.12.1 Natürlicher Erdfall in Kalkgestein (DEK):
Im Kalkgestein (meist Muschelkalk) eingebrochener Erdfall, Kalkgestein steht an der Oberfläche an (die für die Bildung maßgeblichen Lösungsprozesse finden aber vielfach in tiefer liegenden Gipsschichten statt). Weitgehend auf das Weser- und Leinebergland beschränkt.Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): V(IV), Regfähigkeit **
7.12.2 Natürlicher Erdfall in Gipsgestein (DEG):
Im Gipsgestein eingebrochener Erdfall, Gipsgestein steht an der Oberfläche an. Vorkommen im Weser- und Leinebergland sowie im Ostbraunschweigischen Hügelland, sonst weitgehend fehlend. Besondere Häufung von Vorkommen im südwestlichen und südlichen Harzvorland sowie bei Stadtoldendorf.Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): V(IV), Regfähigkeit **
7.12.3 Sonstiger natürlicher Erdfall (DES):
Erdfälle im überdeckten Kalk- und Gipskarst bzw. über Salzstöcken. Die Böschungen bestehen meist aus Lockersedimenten oder Sandstein. Falls zumindest kleinflächig Kalk- oder Gipsgestein oberflächlich ansteht, zu DEK bzw. DEG. Zahlreiche Vorkommen im Hügelland, seltener im Tiefland.Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): (V)IV(III), Regfähigkeit **
= Center the map on the blue item