Naturnahes Hochmoor des Berglands (MB)

Torfmoosreiche Hoch- und Übergangsmoorkomplexe mit Bulten-Schlenken-Mosaik in der montanen bis hochmontanen Stufe (v. a. Harz und Solling); auch etwas degenerierte Ausprägungen, die aber noch torfmoosreiche Bultengesellschaften mit hohem Anteil hochmoortypischer Arten aufweisen. Neben meist unterschiedlicher Entstehungsgeschichte (z. B. Hanghochmoore, Sattelhochmoore) auch andere Artenkombinationen als in den Tiefland-Hochmooren. Naturnahe Stillstandsphasen sind einbezogen (Drachenfels 2011).

FFH: - LRT 7110 »Lebende Hochmoore«.
Schutz nach § 30 Abs. 2 Nr. 2 BNatSchG: geschützt als naturnahe Hoch- und Übergangsmoore. Sämtliche Vorkommen sind Bestandteil größerer Moor- und Bruchwaldkomplexe.
Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): alle Untereinheiten V, Regfähigkeit **

Untereinheiten

6.2.1 Wachstumskomplex naturnaher Bergland-Hochmoore (MBW):

Sehr nasse Teilflächen mit hohem Anteil flächiger Torfmoosrasen bzw. torfmoosreicher oder wassergefüllter Schlenken.
Biotoptyp Deutschland:
- 36.01.02 Hochmoor der montanen bis hochmontanen Stufe
- 41.01.03.02 Zwergbirken-Gebüsch

6.2.2 Stillstandskomplex naturnaher Bergland-Hochmoore (MBS):

Weniger nasse Bereiche mit Vorherrschen von Bultenvegetation; überwiegend Dominanz von Rasensimse (meist mit großen Horsten) oder Besenheide, seltener auch hohe Anteile von anderen Zwergsträuchern (s. 6.2.3) oder Scheiden-Wollgras; inkl. Teilflächen mit Erosionsrinnen.

6.2.3 Gehölzreicher Komplex naturnaher Bergland-Hochmoore (MBG):

Nicht waldartige, zwergstrauch- und meist auch fichtenreiche Teilflächen. Fichten überwiegend jung bzw. kleinwüchsig (<5 m hoch), mit einem Deckungsgrad bis ca. 30 oder 50 % (je nach Wüchsigkeit der Fichten und Ausprägung der Krautschicht).