Schwermetallrasen (RM)
Niedrigwüchsige, meist lückige, oft flechtenreiche Gras- und Krautfluren auf schwermetallhaltigen Halden, Flussschottern, Schlackenplätzen u.ä. sowie in der Umgebung von Hüttenwerken mit Vorkommen typischer Schwermetall-Pflanzen; in Niedersachsen beschränkt auf Harz, Harzvorland und Osnabrücker Hügelland (Drachenfels 2011).
FFH:
- LRT 6130 »Schwermetallrasen (Violetalia calaminariae)«
Schutz nach § 30 Abs. 2 Nr. 3 BNatSchG: Geschützt als Magerrasen ab ca. 100 qm, lineare Bestände ab ca. 3 m Breite
Biotoptyp Deutschland: 34.05 Schwermetallrasen
Untereinheiten
8.6.1 Schwermetallrasen auf Schlacken- und Silikathalden (RMH):
Rasen auf alten Schlackenhalden sowie Bergehalden aus Silikatgestein und Erzresten im Harz und Harzvorland.Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): V(IV), Regfähigkeit *
8.6.2 Schwermetallrasen auf Flussschotter (RMF):
Vorkommen in Flussauen des Harzes und Harzvorlandes.Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): V(IV), Regfähigkeit *
8.6.3 Subatlantischer basenreicher Schwermetallrasen (RMO):
Osnabrücker Hügelland, kleinflächig.Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): V, Regfähigkeit **
8.6.4 Sonstiger Schwermetallrasen (RMS):
Vorkommen im Harz und Harzrand an anderen Standorten wie Straßenböschungen etc.Biotoptyp Deutschland:
- 34.05.01 natürlicher und halbnatürlicher Schwermetallrasen: nur sehr kleinflächig auf primär schwermetallhaltigem Gestein oder auf älteren Abraumhalden.
- 34.05.02 Schwermetallrasen junger Abraumhalden des Bergbaus: Junge Abraumhalden sind selbst nach Jahrzehnten erst mit wenigen Pionierarten (artenarm) oder sehr lückig bewachsen.
= Zentrieren der Karte auf den blauen Fotostandort
Kennzeichnende Pflanzenarten
Pflanzengesellschaften: Violetea calaminariae Br.-Bl. & Tx. 43
Kennarten von Schwermetallrasen hervorgehoben:
Silene vulgaris (»humilis«), Minuartia verna ssp. hercynica.
- RMH (8.6.1) und RMF (8.6.2) zusätzlich: Armeria maritima ssp. halleri, Cardaminopsis halleri (allein nicht ausreichend, da auch im Grünland, besonders in Bergwiesen), Flechten wie Acarospora sinopica u. a.
- RMO (8.6.3) zusätzlich: Thlaspi caerulescens ssp. calaminare.