Sand-/Silikat-Zwergstrauchheide (HC)
Meist von Besenheide, teilweise auch von anderen Zwergsträuchern geprägte, gehölzfreie oder von lockerem Strauch- oder Baumbestand durchsetzte Heiden auf trockenen bis mäßig feuchten, sandigen Böden und basenarmen Silikatgesteinen;
einschließlich lückiger Initial- und grasreicher Degenerationsstadien (Drachenfels 2011).
FFH:Folgende Ausprägungen sind zu unterscheiden:
- Heiden auf Dünen des Binnenlandes (Nebencode DB, s. 7.5) ohne Krähenbeere: LRT 2310 »Trockene Sandheiden mit Calluna und Genista« ,
- Heiden auf Dünen des Binnenlandes (Nebencode DB, s. 7.5) mit Krähenbeere (Zusatzmerkmal e): LRT 2320 »Trockene Sandheiden mit Calluna und Empetrum nigrum«,
- Trockene bis mäßig feuchte Heiden ohne Dünen: LRT 4030 »Trockene europäische Heiden«,
- Feuchte Sandheiden mit deutlichen Übergängen zu Moorheiden (Nebencode MZ): LRT 4010 »Feuchte Heiden des nordatlantischen Raumes mit Erica tetralix«.
- Wacholderheiden: Teilflächen von Heiden mit einem Deckungsgrad wacholderreicher Gebüsche über 35% LRT 5130 »Formationen von Juniperus communis auf Kalkheiden und -rasen« .
Schutz nach § 30 Abs. 2 Nr. 3 BNatSchG:
Geschützt als Zwergstrauchheiden, Vorkommen auf Binnendünen (Nebencode DB) außerdem als unbewaldete Binnendünen (gut ausgeprägte Bestände ab ca. 100 qm Größe, lineare Ausprägungen (z. B. an Wegrändern) ab ca. 4 - 5 m Breite).
Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): V(IV), Regfähigkeit *
Biotoptyp Deutschland: 40. Zwergstrauchheiden
Untereinheiten
8.1.1 Trockene Sandheide (HCT):
Zwergstrauchheiden auf mehr oder weniger trockenen Sandböden des Tieflandes; Feuchtezeiger wie insbesondere Glockenheide und Pfeifengras fehlen oder kommen nur vereinzelt vor.Biotoptyp Deutschland:
- 40.03 Heiden auf sandigen Böden (Calluna-Heiden)
- 40.03.01 Heiden auf sandigen Böden, Pionier- bis Altersphase
- 40.03.02 Heiden auf sandigen Böden, degeneriert mit Grasdominanz (z. B. Deschampsia flexuosa)
8.1.2 Feuchte Sandheide (HCF):
Zwergstrauchheiden auf feuchten Sandböden des Tieflandes; hoher Anteil von Feuchtezeigern wie insbesondere Glockenheide und Pfeifengras..Biotoptyp Deutschland:
- 40.02 Moor- oder Sumpfheiden
- 40.02.01 Moor- oder Sumpfheide, weitgehend intakt
- 40.02.02 Moor- oder Sumpfheide, degeneriert mit Grasdominanz (z. B. Molinia caerulea)
8.1.3 Silikatheide des Hügellandes (HCH):
Zwergstrauchheiden auf mehr oder weniger trockenem, basenarmem Silikatgestein (einschließlich Sandstein) der kollinen bis submontanen Stufe, teilweise schwermetallbelastete Standorte (Harz und Harzrand); sehr kleinflächig auch auf versauerten Standorten über Kalk oder Gips.Biotoptyp Deutschland:
- 40.01 Felsbandheide
- 40.04 Lehmheide
- 40.05 Bergheiden ("Hochheiden")
8.1.4 Bergheide(HCB):
Montan geprägte Zwergstrauchheiden auf frischen, kleinflächig auch feuchten Silikatstandorten in den höheren Lagen des Harzes (über 600 m, an absonnigen Standorten vereinzelt auch tiefer): Hauptvorkommen auf Skihängen, kleinflächig an Blockhalden (hier evtl. vereinzelt mit Empetrum nigrum) und Wegrändern.Biotoptyp Deutschland:
- 40.05 Bergheiden ("Hochheiden")
- 40.05.01 Preiselbeer-Heidekraut-Heide
= Zentrieren der Karte auf den blauen Fotostandort
Kennzeichnende Pflanzenarten
Pflanzengesellschaften: (Zwergsträucher hervorgehoben)
Arctostaphylos uva-ursi, Calluna vulgaris, Deschampsia flexuosa, Empetrum nigrum, Genista anglica, Genista pilosa, Lycopodium clavatum (v. a. 8.1.4), Vaccinium myrtillus, Vaccinium vitis-idaea, zahlreiche Flechten und Moose.
- HCT (8.1.1): Genisto anglicae-Callunetum cladonietosum und danthonietosum (trockene Varianten)
- HCF (8.1.2): Pflanzengesellschaften wie 8.1.1., aber Varianten mit Molinia caerulea (Torfmoose und andere Moorarten fehlen, sonst zu 6.7); zusätzlich: Erica tetralix, Molinia caerulea.
- HCH (8.1.3): Genisto-Callunetum bzw. Deschampsia flexuosa-Calluna vulgaris-Gesellschaft.
- HCB (8.1.4): Bergheide (Vaccinio-Callunetum), meist mit Vorkommen boreal-montan oder arktisch-alpin verbreiteter Arten wie Diphasiastrum alpinum, Diphasiastrum issleri; an feuchten Stellen vereinzelt auch Moorarten wie Sphagnum und Vaccinium uliginosum, Anklänge an Borstgrasrasen. z.T. außerdem: Calamagrostis villosa, Huperzia selago, Lycopodium alpinum, Diphasiastrum issleri u.a.