Salz-/Brackwasserpriel (KP)

Durch das auf- und ablaufende Wasser geformte, meist mäandrierende Rinnen innerhalb von Salz- und Brackwasser-Wattflächen sowie innerhalb von Salz- und Brackwassermarschen der Küste und der Ästuare (Drachenfels 2011).

Schutz nach § 30 Abs. 2 Nr. 6 BNatSchG:
Salzwasser- und ein Teil der Brackwasser-Marschpriele sind Bestandteile von Salzwiesen, die geschützt sind. Sie sind außerdem als Wattflächen geschützt (außerhalb von Salzwiesen ab einer Mindestlänge von ca. 10 m).

Untereinheiten

3.4.1 Küstenwattpriel (KPK):

Kleinere, durch das ab- und auflaufende Wasser geformte, meist mäandrierende Rinnen innerhalb des Küstenwatts, die bei Niedrigwasser trockenfallen. FFH: Priele innerhalb von Salzwiesen sind bis ca. 10 m Breite dem - LRT 1330 »Atlantische Salzwiesen (Glauco-Puccinellietalia maritimae)« anzuschließen, breitere Salzwasser-Marschpriele je nach Vegetation den Watt-LRT (z.B. 1140).
Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): V

3.4.2 Ästuarwattpriel (KPA):

Durch das ab- und auflaufende Wasser geformte Rinnen innerhalb der Brackwasser-Wattflächen der Ästuare, sofern es sich nicht um Nebenarme der Flüsse handelt.
Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): V(IV)
Biotoptyp Deutschland: 05.09 Wattrinnen, Priele

3.4.3 Salzmarsch-/Strandpriel (KPH):

Priele innerhalb von Salzwiesen der Küstenmarschen sowie innerhalb von Sandstränden und Küstendünen.

3.4.4 Brackmarschpriel (KPB):

Priele innerhalb von Ästuar-Salzwiesen und sonstigem Grünland der Brackwassermarschen.
FFH: LRT 1130 »Ästuarien«
Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): V

3.4.5 Brackwasserpriel eingedeichter Flächen (KPD):

Prielabschnitte hinter dem Hauptdeich, die i.d.R. nur noch indirekten Anschluss an die Tiede haben (über Siel oder Schöpfwerk), aber noch Zufluss von Salz- oder Brackwasser erhalten.FFH: LRT 1130 »Ästuarien«
Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): V

3.4.6 Salz-/Brackwasserpriel mit Bachzufluss (KPF):

Naturnahe, prielartige Unterläufe von Bächen im Deichvorland, die in das Wattenmeer bzw. in die Brackwasserabschnitte der Ästuare münden.

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Küstenwattpriel (KPK) Küstenwattpriel (KPK)
Ästuarwattpriel (KPA), Elsfleth Ästuarwattpriel (KPA), Elsfleth
Salzwasser-Marschpriel (KPH), Sehestedt Salzwasser-Marschpriel (KPH), Sehestedt (In Karte anzeigen)

Salzwasser-Marschpriel (KPH), Norderney Salzwasser-Marschpriel (KPH), Norderney (In Karte anzeigen)
Brackwasser-Marschpriel (KPB), Petkum Brackwasser-Marschpriel (KPB), Petkum (In Karte anzeigen)

Kennzeichnende Pflanzenarten

- KPH (3.6.1), KPL (3.6.5): Bolboschoenus maritimus, Salicornia stricta, Spartina anglica und Arten der Salzwiesen (s. 3.8).

- KPB (3.6.2), KPD (3.6.4), KPL (3.6.5): Phragmites australis, Bolboschoenus maritimus und andere Arten der Brackwasserröhrichte (s. 3.4.2).

- KPS (3.6.3), KPD (3.6.4): Phragmites australis und andere Arten der Süßwasser-Röhrichte (s. 5.2).

- KPL (3.6.5): außerdem vereinzelt Ruppia maritima und andere Wasserpflanzen

Spartina anglica - Schlickgras (KPH) Spartina anglica - Schlickgras (KPH)
Atriplex portulacoides - Strand-Salzmelde (KPH) Atriplex portulacoides - Strand-Salzmelde (KPH)
Phragmites australis - Schilfrohr (KPB) Phragmites australis - Schilfrohr (KPB)

Picture

Brackwasser-Marschpriel (KPB), Petkum