Wallhecke (HW)

Mit Bäumen oder Sträuchern bewachsene Wälle, die als Einfriedung dienen oder dienten; meist traditionell regelmäßig auf den Stock gesetzt oder stark zurückgeschnitten. Einbezogen sind degradierte Ausprägungenmit weitgehend zerstörten Wällen bzw. Wälle ehemaliger Wallhecken ohne Gehölze. Neben typischen Ausprägungen in Acker- und Grünlandgebieten auch Relikte in Siedlungsbereichen und Wäldern (Drachenfels 2011).

Biotoptyp Deutschland: 41.03.01 Wallhecke, Knick

Schutz nach §22 Abs. 3 NAGBNatSchG:
Mit Bäumen und/oder mit Sträuchern bewachsene Wälle, die als Einfriedung dienen oder dienten sind geschützte Landschaftsbestandteile. Die Wälle können abgeflacht, sollten aber stellenweise noch erkennbar sein (sonst Hecke bei 2.10 einzuordnen). Ehemalige Wallhecken, denen heute entweder der Wall oder der Gehölzbewuchs fehlt, sind ebenfalls in den Schutz nach §22 einbezogen. Beim Untertyp 2.9.4 bezieht sich der Schutz auf den Wall und eventuell vorhandene standortheimische Gehölze.

Untereinheiten

2.9.1 Strauch-Wallhecke (HWS):

Wälle mit Bewuchs aus Sträuchern und strauchförmigen Bäumen. Nach der Wuchshöhe können Niederhecken (bis ca. 3 m Höhe) und Hochhecken (bis ca. 6 m Höhe) unterschieden werden.
Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): IV, Regfähigkeit *

2.9.2 Strauch-Baum-Wallhecke (HWM):

Wälle mit Bewuchs aus Sträuchern und höherwüchsigen Bäumen. Nach dem Anteil von Bäumen und Sträuchern können Strauchhecken mit Überhältern und Baumreihen mit Strauchunterwuchs unterschieden werden.
Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): IV, Regfähigkeit *

2.9.3 Baum-Wallhecke (HWB):

Wälle mit Baumreihen ohne Sträucher (allenfalls mit sehr wenigen Sträuchern).
Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): IV, Regfähigkeit (*)

2.9.4 Wallhecke mit standortfremden Gehölzen (HWX):

Wälle, deren Bewuchs hohe Anteile standortfremder Gehölze (z. B. Nadelgehölze) aufweist.
Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): III

2.9.5 Gehölzfreier Wallheckenwall (HWO):

Noch deutlich erkennbarer Wall einer ehemaligen Wallhecke, dessen Gehölzbestand beseitigt wurde.
Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): II

2.9.6 Neuangelegte Wallhecke (HWN):

Junge (i. d. R. bis 3 Jahre alte) Anpflanzung auf neu angelegtem bzw. restauriertem Wall.
Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): III

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Strauch-Wallhecke (HWS) als Niederhecke mit Rubus, Brinkum Strauch-Wallhecke (HWS) als Niederhecke mit Rubus, Brinkum (In Karte anzeigen)
Strauch-Baum-Wallhecke (HWM), Strackholt Strauch-Baum-Wallhecke (HWM), Strackholt (In Karte anzeigen)
Rest einer Baum-Wallhecke als Gartengrenze (HWB), Meerhausen Rest einer Baum-Wallhecke als Gartengrenze (HWB), Meerhausen (In Karte anzeigen)

Walhecke mit standortfremden Gehölzen (HWX), Meerhausen Walhecke mit standortfremden Gehölzen (HWX), Meerhausen (In Karte anzeigen)
Gehölzfreier Wallheckenwall (HWO), Holtland Gehölzfreier Wallheckenwall (HWO), Holtland
Neuangelegte Wallhecke (HWN), Holtland Neuangelegte Wallhecke (HWN), Holtland (In Karte anzeigen)

Kennzeichnende Pflanzenarten

Alnus glutinosa, Betula pendula, Corylus avellana, Crataegus spp., Frangula alnus, Populus tremula, Prunus spinosa, Quercus robur, Rosa canina, Viburnum opulus u.a. (fast alle im niedersächsischen Tiefland heimischen Laubgehölzarten).

- HWX z. B. Picea abies, Rhododendron spec., Rosa multiflora, Sorbus intermedia.

Picture

Baum-Wallhecke (HWB), Holtland