Graben (FG)
Künstlich zur Entwässerung, Bewässerung oder Zuführung von Brauchwasser angelegte Gewässermit geradlinigem Verlauf und bis ca. 5mBreite. Überwiegend sehr langsam fließend, teilweise auch stehend oder schneller fließend (Drachenfels 2011).
FFH:Salzreiche Gräben mit Halophyten (FGS) im Bereich naturnaher Binnensalzstellen können dem LRT 1340 »Salzwiesen im Binnenland« angeschlossen werden.
Schutz nach §28a NNatG:Abschnitte ehemaliger Gräben ohne Anschluss an Vorfluter können bei entsprechender Ausprägung als naturnahe Kleingewässer oder Verlandungsbereiche stehender Gewässer gemäß § 28a kartiert werden (vgl. 4.10 ff.).
Biotoptyp Deutschland:
23.05.01 Graben mit ganzjährigem Fließgewässercharakter
24.07.04 Gräben mit sehr langsam fließendem bis stehendem Wasser
Untereinheiten
4.13.1 Kalk- und nährstoffarmer Graben (FGA):
Von saurem, nährstoffarmem Moor-, Quell- oder Grundwasser gespeist; Vorkommen von Pflanzenarten und -gesellschaften kalkarmer Quellen und Bäche (s. 4.1,4.4) bzw. kalkarmer, nährstoffarmer Stillgewässer (s. 4.10).Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): (IV)III(II)
4.13.2 Kalkreicher Graben (FGK):
Mit nährstoffarmem bis mäßig nährstoffreichem, kalkreichem Wasser; Vorkommen von Pflanzenarten und -gesellschaften kalkreicher Quellen und Bäche (s. 4.1, 4.4) bzw. kalkreicher, nährstoffarmer Stillgewässer (s. 4.10).Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): (V)IV
4.13.3 Nährstoffreicher Graben (FGR):
Mit eutrophem bis polytrophem Wasser; Vorkommen von Pflanzenarten und -gesellschaften nährstoffreicher Fließgewässer (s. 4.4.4) und Stillgewässer (s. 4.11).Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): (IV,III)II
4.13.4 Tidebeeinflusster Marschgraben(FGM):
Besondere Ausprägung nährstoffreicher Gräben im Bereich der Fluss- und eingedeichten Seemarschen. Wasserstand mit tideabhängigen oder von Sielen bzw. Schöpfwerken gesteuerten Schwankungen, oft mit geringem Salzeinfluss. Marschgräben mit Salz- und Brackwasser gehören zu FGS. Gräben im Deichvorland, die bei Ebbe ablaufen, erhalten das Zusatzmerkmal »w«.Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): (IV,III)II
4.13.5 Salzreicher Graben des Binnenlands (FGS):
Mit von Natur aus oder anthropogen bedingt hohem Salzgehalt; Meist Vorkommen von Halophyten (vgl. 3.8, 5.5). Im Binnenland ggf. Neben- oder Hauptcode NH (s. 5.5). Gräben im Deichvorland, die bei Ebbe ablaufen, erhalten das Zusatzmerkmal »w«.Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): (V)III(II)
Biotoptyp Deutschland: 07.07 Salzgräben vordeichs
4.13.6 Schnell fließender Graben (FGF):
Gräben mit höherer Fließgeschwindigkeit und daher meist kiesigem oder steinigem Grund, oft vegetationsarm. Vorwiegend alte Mühlgräben, Berieselungsgräben und Wasserläufe der Harzer Wasserkunst, die Wasser von Fließgewässern ableiten.Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): (IV,III)II
4.13.7 Sonstiger vegetationsarmer Graben (FGZ):
Insbesondere Gräben, die aufgrund von Vegetationsarmut bzw. geringer Fließgeschwindigkeit nicht bei 4.8.1 bis 4.8.6 einzuordnen sind.Wertstufe nach Bierhals et al. (2004): II
4.13.7 Befestigter Graben (FGX):
Böschungen und/oder Sohle mit Steinen, Holz und anderen Baustoffen befestigt.= Zentrieren der Karte auf den blauen Fotostandort
Kennzeichnende Pflanzenarten
Pflanzengesellschaften:
- FGA: z.B. Eriophorum angustifolium, Juncus bulbosus, Montia fontana, Potamogeton polygonifolius, Ranunculus hederaceus, Isolepis fluitans, Sphagnum ssp. (s. 4.1, 4.4, 4.10).
- FGK: z. B. Hippuris vulgaris, Potamogeton coloratus, Juncus subnodulosus (s. 4.1, 4.10, 5.1.2).
- FGR, FGM: z. B. Elodea canadensis, Glyceria maxima, Hottonia palustris, Hydrocharis morsus-ranae, Nuphar lutea, Phragmites australis, Potamogeton spp., Ranunculus peltatus, Stratiotes aloides (s. 4.4.4, 4.11).
- FGS: z. B. Aster tripolium, Juncus gerardi, Puccinellia distans, Salicornia europaea agg., Triglochin maritimum (s. 3.8, 5.5).
- FGF: Fließgewässerarten (vgl. 4.4.1 bis 4.4.3).